GRÜNER Erfolg: Die „Mittelfrankenstiftung“ wird nachhaltiger

Seit 1994 fördert der Bezirk aus den Erträgen seiner Mittelfrankenstiftung Projekte aus den Bereichen Kultur, Naturschutz, Jugend und europäischer Zusammenarbeit. Ein Großteil des Kapitals mit dem diese Erträge erzielt werden, ist dabei international in Aktien- und Rentenfonds börsennotierter Wertpapiere angelegt.

Für uns GRÜNE war es von Anfang an das Ziel, dass dabei zu 100% ethisch, nachhaltig und nach Möglichkeit auch regional investiert wird. Eine gemeinnützige Stiftung wie die Mittelfrankenstiftung, die mit ihren Erträgen gerade auch für Umweltschutz und Frieden wirken will, kann nicht glaubwürdig sein, wenn sie diese Erträge – wie in der Vergangenheit geschehen – unter anderem mit Investments in Unternehmen wie dem Bergbaukonzern BHP Billiton erwirtschaftet. BHP Billiton ist einer der Hauptverantwortlichen für den menschengemachten Klimawandel und besitzt unter anderem auch in Kolumbien Kohleminen, bei deren Betrieb Menschenrechte und Umwelt mit Füßen getreten werden.

Als einen ersten substanziellen Schritt nach vielen Anläufen erreichten wir GRÜNEN im Herbst 2020, dass die Nachhaltigkeitsziele der Mittelfrankenstiftung endlich verbindlicher wurden. Nun müssen erstmals alle Anlagen der Stiftung nach einem ESG-Ansatz bewertet werden und künftig mindestens 90% des Stiftungskapitals mindestens eine „mittlere“ ESG-Bewertung erreichen. Ebenso setzten wir GRÜNEN durch, dass diese Anlagerichtlinien der Mittelfrankenstiftung für alle Bürger*innen transparent auf der Homepage des Bezirks veröffentlicht wurden.

In der Sitzung des Anlagebeirats der Mittelfrankenstiftung am 17. Mai 2021 erreichte Daniel Arnold für uns GRÜNE nun nach 7 Jahren hartnäckiger wiederholter Anträge, dass die Mittelfrankenstiftung zum ersten Mal nicht nur nur in weniger klimaschädliche, sondern in eine tatsächlich zu 100% ethische, nachhaltige und regionale Anlage investiert: 2021 stehen in der rund 115 Millionen Euro großen Mittelfrankenstiftung 7,2 Millionen Euro zur Wiederanlage an. Davon sollen nun 3,6 Millionen Euro, also die die Hälfte, in einen nachhaltigen und regionalen Öko-Fond der Umweltbank gehen. Damit unterstützen wir unter anderem Windparks und sozialen Wohnungsbau, auch in Franken.

Ursprünglich standen im Verwaltungsvorschlag sogar 5 Millionen Euro für das Investment bei der Umweltbank, aber die Mehrheit im Anlagebeirat war wie in den Jahren zuvor dazu nicht bereit, sodass es nach einigem Hin und Her immerhin zu dieser reduzierten hälftigen Aufteilung kam, wobei die andere Hälfte wieder in die bisherigen problematischen Anlageformen geht. Der endgültige Beschluss über dieses Investment wird voraussichtlich in der kommenden Bezirkstagssitzung am 22. Juli getroffen werden.

Von den von uns angestrebten 100% ethischen und nachhaltigen Investments sind wir noch weit entfernt, aber die Mittelfrankenstiftung hat nun den ersten längst überfälligen Schritt in die richtige Richtung getan. Wir hoffen, dass die Erfahrungen mit diesem ersten 100% ökologisch-sozialen und regionalen Investment auch die Bezirksrät*innen der anderen Fraktionen überzeugen werden, die verbleibenden 97% des Kapitals der Mittelfrankenstiftung ebenso in 100% nachhaltige Anlageformen zu investieren und damit nicht so lange zu warten wie für den ersten Schritt. Damit Deutschland seinen notwendigen Beitrag für das 1,5-Grad-Ziel überhaupt erreichen kann, müssen wir bis 2035 klimaneutral sein. Bis dahin haben wir nur noch 14 Jahre Zeit, darum müssen die nächsten Schritte hin zu mehr Nachhaltigkeit bei der Mittelfrankenstiftung größer und schneller sein.

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