Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt:
Die Entscheidung über Beendigung des Heimplatzmoratoriums wird vertagt, bis die Sozialverwaltung folgende Fragen beantwortet hat.
Detaillierte Auskunft über die aktuelle Versorgungssituation der Mitmenschen mit geistig/körperlicher Behinderung in Mittelfranken
- Anzahl der Wohnheimplätze
- Anzahl der Plätze im ambulant betreuten Wohnen
- konkrete Planungen zur Weiterentwicklung für ambulant betreutes Wohnen
- Anzahl der erwachsenen Menschen mit geistig /körperlicher Behinderung, die in der Familie wohnen und betreut werden
- voraussichtliche demographische Entwicklung in diesem Bereich
Darstellung zusätzlicher Lösungsmöglichkeiten der aktuellen Unterversorgung unter Beibehaltung des Moratoriums wie z. B.
- Regionale Bedarfsermittlung für den stationären wie ambulanten Bereich
- Überprüfung und evtl. Erweiterung der Standards/ Leistungen für Menschen mit geistig/körperlicher Behinderung im ambulant betreuten Wohnen
- Maßnahmen zur Erleichterung von Bau, Erwerb oder Anmietung von Wohnungen für ambulant betreutes Wohnen durch die Leistungserbringer anstelle von Förderung von Wohnheimbau
- Erweiterung des Modellversuchs Ambulantisierung um weitere Bewerber bzw. Umsetzung der Konzepte
Begründung:
Das bestehende Heimbaumoratorium hat eine Steuerungsfunktion und soll zu Stärkung der ambulanten Versorgung führen. Wenn wir dieses jetzt aufheben, geht auch die wichtige Steuerungsfunktion verloren.
Diese politische Zielsetzung darf nicht zu Lasten der Betroffenen gehen. Wir beantragen die umfassende Darstellung der Situation sowie differenzierte alternative Vorstellungen der Sozialverwaltung. Es gilt aufzuzeigen, inwieweit unter Beibehaltung des Moratoriums qualitativ wie quantitativ verbesserte Angebote im ambulant betreuten Wohnen die aktuellen Probleme lösen können.
Antrag vom 23. Juni 2014 als PDF-Datei:
Antrag_GRÜNE_SozA_2014.06.26_Heimplatzmoratorium_dringlich
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