Die ambulante psychosoziale Versorgung gehört zu den Pflichtaufgaben des Bezirks. In der HH-Stelle 4701.7001 finden sich all jene Beratungsstellen und Dienste wieder, die für psychisch kranke und/oder suchtkranke Menschen unverzichtbare niederschwellige präventive Maßnahmen anbieten.
Die Psychosozialen Arbeitsgemeinschaften (PSAG) und Regionalen Steuerungsverbünde (RSV) beraten regelmäßig den Stand der Versorgung und legen dem Bezirkstag eine Liste mit dringenden Anträgen für den Ausbau vor. Damit werden Versorgungslücken und der Bedarf an notwendigen neuen Projekten, beziehungsweise Ausbau bestehender Angebote aufgezeigt.
Mit zunehmender Ambulantisierung und kürzerer Verweildauer in den psychiatrischen Kliniken kommt den Beratungsstellen und ambulanten Diensten eine enorme Bedeutung zu. Nicht nur durch die Corona-Krise, aber in dieser Zeit ganz besonders, nehmen psychische Erkrankungen in der Bevölkerung zu. Menschen verlieren ihre Stabilität und berichten von Rückfällen in Krisen oder die Sucht. Die Mitarbeitenden von Suchtberatungsstellen wie Lilith und Mudra arbeiten hart an der Grenze der Belastbarkeit und müssen dennoch manchmal Ratsuchenden eine zu lange Wartezeit zumuten oder jemanden abweisen. Sie brauchen dringend Verstärkung und setzen dabei auch auf online-Beratung, was den Klientinnen professionelle Beratung unter Wahrung ihrer Anonymität ermöglicht.
Ebenfalls durch Corona massiv verstärkt wurden Essstörungen, weshalb ein rascher Ausbau bei “dick&dünn” wirklich notwendig ist. Hervorheben möchten wir als Grüne Fraktion noch den Antrag von Fliederlich für die Einrichtung einer Beratungsstelle für trans- und intergeschlechtliche Menschen in Mittelfranken, um endlich ein Beratungsangebot für diesen Personenkreis zu installieren.
Die Liste der Anträge zeigt den Bedarf an notwendigen neuen Projekten bzw. am Ausbau bestehender Angebote auf. Ohne Aufstockung der Mittel kann keines dieser Projekte realisiert werden. Der Bezirkstag muss hier seine steuernde Aufgabe wahrnehmen. Deshalb beantragen wir die Aufstockung für die ambulante psychosoziale Versorgung um 400.000 Euro. Die Gegenfinanzierung erfolgt durch Reduzierung der Zuweisung zum Vermögenshaushalt oder Reduzierung der Rücklagen.
Verwandte Artikel
Bericht der Beauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderungen im Sozialausschuss
Unser Fraktionsmitglied Lydia Bauer-Hechler stellte am Donnerstag, 02. März ihren jährlichen Tätigkeitsbericht für das Jahr 2022 vor. Sie beschrieb darin ihre vielfältigen Einzelkontakte zu Menschen und ihren Angehörigen, wenn es…
Weiterlesen »
Haushaltsrede 2023 (Christa Heckel)
Haushaltsrede Bündnis 90/Die Grünen im Bezirkstag Mittelfranken 06.12.2022 Sehr geehrter Herr Bezirkstagspräsident,sehr geehrte Frau Regierungspräsidentin Dr. Engelhardt-Blum,sehr geehrte Frau Direktorin Eppe-Sturm,sehr geehrter Herr Dr. Keilen,sehr geehrte Frau Zeitler-Dauner,sehr geehrter Herr…
Weiterlesen »
Antrag für den Sozialausschuss am 8.11.2022: Versorgungslage für Menschen mit Behinderung bzw. mit Pflegebedarf
Sehr geehrter Herr Bezirkstagspräsident, die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt: Die beratenden Mitglieder des Sozialausschusses werden gebeten, einen Lagebericht zuraktuellen Situation stationärer Einrichtungen der Pflege und Eingliederungshilfe sowie ambulanter Dienste,…
Weiterlesen »