Für einen Tag drückten unsere Fraktionsmitglieder Maria Scherrers, Paul Brunner und Lydia Bauer-Hechler noch einmal die Schulbank: Bei einem Besuch in der Montessori-Schule Erlangen. Zu dem Treffen hatten die Vorstände der Montessori-Vereine Erlangen und Nürnberg eingeladen. Dazu hatten sie die Koordinator*innen der Schulbegleitungspools der beiden Montessori-Schulen mitgebracht, denn im Mittelpunkt stand das Modellprojekt „Poolmodell Schulbegleitung“ des Bezirks.

Seit dem letzten Schuljahr läuft der wissenschaftlich begleitete Modellversuch für eine neue Form der Schulbegleitung an den Montessori-Schulen. Bisher ist Schulbegleitung eine individuelle Leistung für das jeweilige Kind. Im Modellversuch werden die bewilligten Schulbegleitungsstunden aber für alle Kinder einer Schule in einem Pool verwaltet. Die Koordinator*innen organisieren in ihren Schulen jeweils das Team der Schulbegleiter*innen. So werden die Kinder einerseits optimal unterstützt und andererseits der bestmögliche Rahmen für die Teilhabe am Schulgeschehen entwickelt.
Der Modellversuch soll zeigen, wie die Schulbegleitungen als Teil der Schulfamilie besser eingesetzt werden können als in der reinen Einzelfallhilfe.
Aufgrund der veränderten Bedingungen durch die Corona-Pandemie konnte der Versuch aber nur zu einem kleinen Teil im regulären Präsenzunterricht durchgeführt werden. Dadurch konnte die wissenschaftliche Begleitung keine belastbaren Ergebnisse liefern. Damit die Erkenntnisse aussagekräftig und auf eine breitere Basis übertragbar werden, wünschen sich die Akteur*innen der Montessori-Schulen eine Verlängerung des Projekts um ein Jahr.
Unsere Fraktion unterstützt diese Forderung und wird sie in den unterschiedlichen beteiligten Gremien (Landtag, Stadt- und Kreisräte, Jugendämter) diskutieren.
In einer gemeinsamen Sitzung von Sozial- und Bildungsausschusss, bei der Prof. Wolfgang Dvorak von der Uni Regensburg einen Zwischenbericht zum Stand der wissenschaftlichen Begleitung gab, befürworteten beide Gremien die Fortsetzung und Verlängerung beider Modellversuche an Förderzentren und den Montessorischulen.
In Anwesenheit der Vorstände beider Montessori-Schulvereine wurde betont, dass ein wissenschaftlich belastbares Ergebnis einer Verlängerung bedürfe. Man sehe an den Tendenzen des Zwischenberichts, dass sich die Arbeitshypothese zu bewahrheiten scheint.
Wichtig sei, dass sich eine Poolbetreuung erst ab etwa sieben Kindern an einer Schule organisatorisch aufbauen lasse, denn die Poolkoordination muss mit einer hohen Fachlichkeit an und in der Schule eingebunden und vernetzt sein. Man hoffe sehr, dass sich nach einem erfolgreichen Abschluss der Modellversuche auch staatliche Regelschulen mit dem Profil Inklusion endlich dieser Aufgabe annehmen würden. Erst dann würden auch mehr Kinder und deren Eltern den Sprung in die Inklusion riskieren und die Lehrkräfte wären besser auf eine inklusive Unterrichtssituation vorbereitet.
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