45 Drogentote 2019 sind genug: Mittelfranken braucht endlich einen Drogenkonsumraum!

„Es war ein erschütterndes Jahr“, sagt Norbert Wittmann, Geschäftsführer der Mudra
Jugend- und Drogenhilfe Nürnberg. Allein im Stadtgebiet Nürnberg hat sich die Zahl der
Drogentoten binnen einen Jahres mit 34 Menschen im Jahr 2019 mehr als verdoppelt.
Nur vier davon starben in der eigenen Wohnung, 23 an sogenannten Schattenplätzen wie
öffentlichen Toiletten, Parkhäusern und Spielplätzen. In Mittelfranken stieg die Zahl der
Toten gar auf 45 Menschen.

Anlässlich des am Dienstag den 21. Juli 2020 am internationalen Drogentotengedenktag stattfindenden Gedenkgottesdienstes für Drogentote in der Lorenzkirche Nürnberg appellieren wir GRÜNEN im Bezirkstag Mittelfranken mit allem Nachdruck an die Verantwortlichen im Freistaat: Ein solches Jahr darf es nie wieder geben! Mittelfranken braucht dringend
einen Ort, an dem Menschen mit Rauschmittelabhängigkeit geholfen wird!

„Der bisher eingeschlagene Weg die Szene zu zersprengen ist ein tödlicher Irrweg“, sagt auch Andrea Bielmeier, Bezirksrätin der GRÜNEN und Stadträtin in Nürnberg: „Die Drogenkonsument*innen sind nicht verschwunden – sie sind nur schwerer zu finden! All dies hatten wir GRÜNEN bereits im Dezember 2016 in unserer Bezirkshaushaltsrede so benannt und so trat es leider auch ein.

Wir GRÜNEN appellieren an alle Mandatsträger*innen, sich unabhängig von der politischen Farbe auf die Seite der Menschlichkeit zu stellen. Das Thema darf nicht mehr tabuisiert werden. Mittelfranken braucht endlich einen ‚Drogenkonsumraum‘, in dem den Betroffenen durch ausgebildete Fachkräfte geholfen werden kann. Aber ebenso braucht es mehr Streetworker*innen, die präventiv und aufsuchend arbeiten können. Sie leisten damit auch einen wirksamen Beitrag zur öffentlichen Sicherheit und Ordnung.“