Giftiges Herbizid im Futtermittel?

Gemeinsame Pressemitteilung von den Fraktionen SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Bezirkstag Mittelfranken vom 1. Dezember 2011

„In der EU beugt man sich dem Druck der Industrie“, ist Birgit Raab, Bezirksrätin der Grünen, überzeugt. „In den USA gibt es bereits viele kritische Stimmen, die vor Glyphosat warnen.“ Dieses Unkrautvernichtungsmittel wird weltweit in großen Mengen eingesetzt und soll das meistverkaufteste der Welt sein. Ursprünglich war es in Kombination mit gentechnisch verändertem Saatgut als ökologisch unbedenklich angepriesen worden. Das veränderte Saatgut widersteht nämlich dem Herbizid und so sollten üppige Ernten möglich sein.

„2010 wurde weltweit etwa eine Millionen Tonnen von Glyphosat verkauft“, erklärt die Bezirksrätin. „Ein riesiges Geschäft.“ Doch nun zerstören amerikanische Forscher diese erfolgsversprechende Geschäft. Sie berichten von Missbildungen bei Schweinen, die ihrer Meinung nach eindeutig auf das Herbizid zurückzuführen sind. Unterstützt werden sie in ihrer Meinung von englischen Wissenschaftlern. Sie gehen sogar noch weiter und machen Glyphosat auch für Krankheiten von Pflanzen verantwortlich. So soll das Bodenökosystem so nachhaltig verändert werden, dass giftige Pilze sich rasant vermehren und etwa Getreide beeinträchtigen.

Glyphosat haben die Forscher in Tiernahrung und -ausscheidungen festgestellt. In Tierversuchen sei es zu Veränderungen der Embryos gekommen. „Solange Glyphosat noch so umstritten ist, sollten wir gerade in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf auf deren Verwendung sowie auf Gensoja verzichten“, ist die Grünenpolitikerin überzeugt. Deshalb begrüßt sie die Futtermitteluntersuchungen der Lehranstalten, die auf Anregung ihrer Fraktion zustande kam. Zwei Futtermittel, die Gentechnisch verändertes Soja enthalten werden nun auf Glyphosat untersucht. Das Ergebnis soll im Wirtschaftsausschuss des Bezirks am 6. Juli 2011 vorgestellt werden.

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