Ansbach – Bezirksrätin Birgit Raab und der Grüne Bezirksvorsitzende Markus Ganserer kritisieren den zu hohen Grünlandumbruch in Mittelfranken. Sie fordern einen sofortigen Stopp. „Wie eine schriftliche Anfrage des Grünen Landtagsabgeordneten Adi Sprinkart ergeben hat, sind in Mittelfanken in den vergangenen Jahren knapp 1000 Hektar Wiesen unter den Pflug genommen worden, um darauf Mais anzubauen.“, erklärt Markus Ganserer. Dies ist mehr als die Fläche des Brombachsees.
Laut der Anfrage im Landtag lag der Gründlandverlust bereits in 18 bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten im Vergleich zum Jahr 2005 bei über fünf Prozent – einer Schwelle, die die Europäische Union für nicht mehr akzeptabel hält.
Auch der Landkreis Ansbach ist mit einem Minus von 2,87 % nicht mehr weit davon entfernt, den Grenzwert zu überschreiten. „Wenn es der Bayerische Umweltminister Söder mit der Bewahrung der Schöpfung und unser Landschaft wirklich ernst meint, dann muss er die Reißleine ziehen und ein generelles Umbruchsverbot erlassen“, so Ganserer. „Hier kann sich Herr Söder mit der Grün-Roten Regierung im Nachbarland Baden Württemberg messen lassen. Im erst kürzlich verabschiedeten Koalitionsvertrag wurde vereinbart, den Grünlandumbruch zu verbieten.“
„Nicht einmal europäische Vogelschutzgebiete oder Fauna-Flora-Schutzgebiete sind vor dem Wiesenumbruch sicher.“, erklärt die Grüne Bezirksrätin Birgit Raab. So wurden 45 ha in Vogelschutzgebieten und 89 ha in FFH Gebieten umgeackert. „Wiesen sind nicht nur wichtig für den Artenreichtum, sie sind auch als Brutplatz und Nahrungsgrundlage für viele Vögel unverzichtbar.“ Gleichzeitig gehen aber die Bestände der Wiesenbrüter weiter zurück.
Raab wird nun im Bezirkstag einen Bericht über den Zustand der einzelnen mittelfränkischen Schutzgebiete beantragen. Dabei soll geklärt werden, ob die Regierung von Mittelfranken auf Anregung des Bezirkstages dem Beispiel der Regierung von Schwaben folgt, um zumindest in einzelnen Schutzgebieten den Grünlandumbruch zu untersagen.
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