Beratungsstelle für trans*- und intergeschlechtliche Menschen

Regenbogenfahne

Trans*- und intergeschlechtliche Menschen sind ein wichtiger und selbstverständlicher Teil der Gesellschaft von Mittelfranken. Dennoch haben sie nach wie vor unter deutlicher Ausgrenzung, Diskriminierung und deren Folgen zu leiden.

Vielfältige Belastungen – ausgelöst durch Unwissen und Unverständnis der Umwelt – erschweren die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Dies gilt nicht nur während der Phase der Transition, sondern oft auch noch wenn die Geschlechtsangleichung vollzogen ist: Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, in der Familie und im Freundeskreis, gesundheitliche und psychische Probleme sind die Regel. Besonders Jugendliche leiden verstärkt darunter.

Ausgangslage und Versorgungssituation im Bezirk Mittelfranken

In Mittelfranken gibt es keine Unterstützungs- und Beratungslandschaft. Die einzige Beratungsstelle für ganz Bayern mit hauptamtlichen Strukturen befindet sich in München. In Nordbayern ist der Nürnberger Fliederlich e.V. die einzige Anlaufstelle. Er verzeichnet einen ständig wachsenden Bedarf, ohne dafür personell ausgestattet zu sein. Ein Drittel der Jugendlichen, die bei Fliederlich e.V. um Beratung nachsuchen ist transident. Mittlerweile gibt es mindestens zwei Anfragen aus ganz Mittelfranken pro Woche. In fast allen Fällen ist es mit einer einmaligen Beratung nicht getan. Wiederholte Gespräche, Vermittlung zu Mediziner*innen und langfristige Begleitung im Transitionsprozess sind notwendig.

Daher braucht es für eine adäquate psychosoziale Grundversorgung eine Fach- und Beratungsstelle für Trans*- und intergeschlechtliche Menschen. Neben Beratung, Begleitung und Unterstützung soll sie dem Aufbau von Selbsthilfe-Gruppen und Netzwerken, sowie der Öffentlichkeitsarbeit dienen.

Deshalb stellen wir zu Behandlung im zuständigen Ausschuss folgenden Antrag:

Die Verwaltung prüft die Beteiligung an der Finanzierung einer Beratungsstelle für trans*- und intergeschlechtliche Menschen im Bezirk Mittelfranken und berichtet darüber.

Antrag vom 30. Juli 2019 als PDF-Datei: